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seil2l.gif Kap. 19ff - PWALK4, GLCHAU2, PWALK5 zwidelft.gif

M/S "Pasewalk", Typ Neptun - Y5LV -

03.06.1985 - 29.08.1985

Kapt. Wendt

Ich hatte nach langer Zeit mein "Brotschiff" wieder. Es hatte sich zwar in der Besatzung einiges geändert, aber der harte Kern war noch da. Im Rostocker Überseehafen lagen wieder die ganz normalen Hafenarbeiten an, Proviant-, Treibstoff- und Ausrüstungsübernahme. Und fast täglich waren die allseits beliebten Hafenrundfahrten mit unserem Schiff angesagt - das Verholen. 

Dann endlich - am 10. Juni war es wieder soweit. Gegen 19.00 Uhr hieß es Auslaufen, weg vom "Rummelplatz" Überseehafen mit all seiner Hektik, dem Lärm und manch unsinnigen Anweisungen. Wieder ging es durch den NOK (Nord-Ostsee-Kanal) nach Hamburg. Dort wurde wie auch in den restlichen westeuropäischen Häfen (Rotterdam, Antwerpen) noch zugeladen, bevor die große Reise begann, mein zweite Fernostreise mit der "Pasewalk". 

Wieder lagen wir für 18 Stunden in Larnaca, 14 Tage hatten wir bisher gebraucht. Wer konnte, nutzte die Zeit für einen kleinen Landgang, um Erinnerungen aufzufrischen und Wein zu bunkern. Zügig ging es durch den Suezkanal und am 14. Juli machten wir gegen 14.45 Uhr in Hongkong an den Tonnen fest, was für uns keine Schwierigkeit war, da wir ja in Sachen Anker-abschäkeln bestens geübt waren. Nach Hongkong versegelten wir weiter nach Yokohama (19.-20. Juli), danach ging es nach Kobe (21.-22. Juli). Das war unsere Japanrundreise, es ging wieder Richtung Heimat. Zuerst wieder Hongkong (27. Juli), am 31. Juli gegen 22.00 Uhr liefen wir in Singapore ein. In Asien wird auch nachts gearbeitet und so liefen wir am 1. August aus Singapore ohne Landgang wieder aus in Richtung Europa. Wieder durch den Suezkanal, Antwerpen, Hamburg, NOK. Am 27. August um die Mittagszeit erreichten wir die Reede von Rostock. 

Am späten Nachmittag sollte Einlaufen sein. Wir machten uns zum Einlaufen bereit, Anker auf und los ging es - aber leider nur bis zur Wendeplatte im Überseehafen. Wie der Name des Kapitäns (Wendt) war, hieß es auch für uns wenden und wieder raus auf Reede. Der Storekeeper bekam fast das große Heulen, denn er wollte nach Hause zu Mama und Papa. Zur Abendbrotszeit unternahmen wir den zweiten Anlauf, und diesmal klappte es. Wir liefen ein, der Zoll und alle anderen Behörden kamen an Bord. Wer konnte, fuhr sofort nach Hause. Für alle anderen begann wieder der ganz normale Hafenwahnsinn, der Hafendurchlauf in Rostock. So nach und nach klappte es auch mit unserer Ablösung, wir fuhren wieder für einen knappen Monat nach Hause.

Gerhard

   

M/S "Glauchau", Typ Neptun - Y5FP -

26.09.1985 - 26.12.1985

Kapt. Wolfgang Schneider

Am 26. September waren wir wieder an Bord, auch unser Reiseleiter Kapitän W. Schneider. Es wurden wie gehabt Reisevorbereitungen getroffen, denn am 27. September ca. 22.30 Uhr war Auslaufen angesagt. Diesmal ging es rechts herum nach Riga. Ich weiß gar nicht, ob jemand an Land war, und wenn ja, dann sicher nur im Interclub, um auf die deutsch-sowjetische Freundschaft zu trinken. Es war nur eine richtige Kurzreise, denn am 30. September liefen wir ein, und am 3. Oktober liefen wir wieder aus - zurück nach Rostock, wo wir am 5. Oktober ankamen. 

Am 7. Oktober verließen wir Rostock für eine weitere Fernostreise. Die Häfen waren wiederum die gleichen. 

Am 24. Dezember um 07.15 Uhr waren wir in Rostock fest. Die Besatzungsmitglieder, die einen weiten Heimweg hatten, konnten gleich absteigen, um die Feiertage bei ihren Lieben zu verbringen. Ich holte meine kleine Familie an Bord und wir verbrachten Weihnachten auf M/S "Glauchau". Ich hatte die beiden Feiertage Gangwaywache, und es ging an Bord alles recht leger zu. Also, ich hatte doch recht viel Zeit für meine beiden Frauen. Am 27.Dezember war es auch für mich soweit, ich konnte absteigen.

Gerhard

   

M/S "Pasewalk", Typ Neptun - Y5LV -

05.03.1986 - 28.06.1986

Kapt. Müller

Es folgten Urlaub, Abgeltung freier Tage und etwas krank machen. So verging die Zeit, und am 6. März war wieder Aufsteigen auf M/S "Pasewalk". Unser Schiff war fast seeklar, wir hatten für diese Reise einen neuen Reiseleiter, Kapitän Müller.

Gleich am Aufsteigetag war auch Auslaufen, 16.15 Uhr begann unsere Reise. Es sollte wieder nach Fernost, nach Japan gehen. Unser erster Hafen war Hamburg, 15.00 Uhr Einlaufen und nach knapp sechs Stunden war schon wieder Auslaufen. Wir steuerten Bremerhaven an. Auf der Überfahrt von Hamburg nach Bremerhaven machten wir uns aus, wer wann an Land geht, aber es kam alles ganz anders. Der Lotse ging nicht von Bord und die Schlepper blieben auch bei uns, denn nach wenigen Stunden war das Laden erledigt. Am 9. März gegen 12.30 Uhr liefen wir in Rotterdam ein. Nach dem Arbeitsende und dem Abendbrot war endlich Zeit, mal an Land zu gehen und sich ein wenig die Füße zu vertreten und vielleicht ein Bierchen zu trinken. Genau nach Fahrplan verließen wir Rotterdam und versegelten nach Antwerpen, wo unser Aufenthalt auch wieder nur knappe sieben Stunden betrug. Die Zeit reichte nicht für einen Besuch bei Speck & Eier. 

Am 11. März begann unsere Reise richtig, endlich Seetage. Am 15. März gegen Mittag passierten wir Gibraltar. Am 20. März kurzer Zwischenstopp in Larnaca/ Zypern, (wieder alte Erinnerungen, aber keine Zeit für Landgang). 22. März Suezkanalpassage. Es ging vorbei an Bab el Mandeb (Tor der Tränen), Insel Minicoy (Leprainsel) Ceylon, und so verging der März. Der zweite April wurde mit einem Mann-über-Bord-Manöver gekrönt. Am ersten Sonnabend im Mai waren wir für ca. sieben Stunden in Singapore. Der 9. Mai war Hongkongtag, gegen 12.00 Uhr an Tonne A14 fest und ca.22.30 Uhr war wieder Auslaufen. Wir kamen in Japan an. 16. Mai, 20.45 Uhr Tokyo - Reede, 17. Mai 06.30 Uhr Einlaufen, 18.00 Auslaufen. 18. Mai gegen 18.00 Uhr Einlaufen Kobe, 19. Mai 06.45 Uhr Auslaufen Kobe - und damit begann die Rückreise. 

Hongkong, Singapore, Suezkanal, Antwerpen, Rotterdam, Hamburg und am 28. Mai gegen 14.00 Uhr war Einlaufen in Rostock. Unseren Fahrplan hatten wir besser eingehalten, als die S-Bahn der Deutschen Reichsbahn von Warnemünde zum Überseehafen. Der 29. Mai wurde, bevor wir absteigen konnten, noch einmal mit einer Verholung gekrönt. Dann hieß es, von M/S "Pasewalk" abzusteigen .

Flottenbereichswechsel - letztes Mal M/S "Pasewalk"(9. Juni 1986 - 27. Juni 1986)

M/S "Pasewalk" lag in der Neptunwerft. Für ein paar Tage stieg ich noch einmal auf, denn nach sechzehn Jahren im Flottenbereich Asien-Amerika, wollte ich einen Flottenbereichswechsel vornehmen. Ich wollte nur noch Kurzreisen machen und mehr für meine Familie da sein. Auch hatte ich einen Tauschpartner, der zu Asien-Amerika wollte. Am 20. Juni wurde der Tausch perfekt gemacht. Am 27. Juni war also mein letzter Arbeitstag im Flottenbereich Asien-Amerika. Ich fuhr nach Hause und wartete auf meinen ersten Einsatz im Flottenbereich Nord-Ostsee.

Gerhard

   

Unsere DSR-Seefahrt - Kap. 19ff - PWALK4, GLCHAU2, PWALK5: 23.11.2020

   

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