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Aus der Heimat zur DSR-Seefahrt
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Statistik: 50°57'N, 11°24'O, ca. 230 m über
NN / ca. 14 km² groß und ca. 1200 Einwohner
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Hier erblickte ich im Dezember
1949 das Licht der Welt. Mein Leben verlief wie bei vielen anderen
Dorfkindern: spielen, in der Natur herumtoben. Wir wussten, wo etwas
angepflanzt war und wo es am besten schmeckte - egal ob Obst oder Gemüse.
Ab und zu war ich mal im Kindergarten, dann folgte die Schule. Nach der
Schule die Lehre als Landmaschinenschlosser im Weimar-Werk. Von einer
Armeezeit kann ich nichts berichten, da ich nie dabei war. So folgte
also das Abenteuer "Seefahrt".
Wer noch mehr von Mellingen erfahren möchte, kann sich im Internet
schlau machen. Nicht nur, dass Lyonel Feininger hier seine Spuren
hinterlassen hat, sondern auch dass ausgerechnet dieser kleine Thüringer
Ort eine Reihe von zünftigen Seeleuten hervorbrachte. Als Stewardessen,
Zimmerleute, technische und nautische Offiziere befuhren sie die
Weltmeere.
Meinen eigenen Werdegang bei der DSR könnt Ihr auf den Seiten unserer
Homepage verfolgen.

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Fotos:
privat |
Wie Gerhard zur Seefahrt kam
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1970
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Durch die schönen bunten
Ansichtskarten meiner Schwester (sie fuhr auch bei der DSR zur See) wurde
mein Interesse an der Seefahrt geweckt. Also schrieb ich eine Bewerbung.
Nach langer Wartezeit musste ich mich wie wohl alle Bewerber aus Thüringen
in Erfurt in der Kettenstraße 8 melden. Wie es bei so einer
Bewerbung war: Frage- und Antwortspiel und der Film "Wasser hat doch
Balken" (Wie man heute sagen würde, ein Actionfilm in Sachen
Bootsmanöver). Ohne eine Information, wie es weiter geht, fuhr ich
wieder nach Hause und ging weiter in mein Weimar-Werk zur Arbeit. Es
vergingen Frühjahr, Sommer, Herbst, und dann ging alles plötzlich sehr
schnell. |

Am 7. Dezember 1970 hieß es: "Tschüß Mellingen, tschüß Thüringen."
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Übermüdet kam ich in
Rostock an. Gleich ging es weiter zum Haus der Schifffahrt. Uns wurde
noch einmal die Seefahrt schmackhaft gemacht und nach vielem
Organisatorischen - wir wurden schon auf die Flottenbereiche aufgeteilt
(ich nach Asien-Amerika) - bestiegen wir die Busse und fuhren nach Rerik. In
Rerik wurden wir auf die Bungalows verteilt, dann wieder
Organisatorisches: Essenszeiten, Nachtruhe, Schulzeiten.

Anfang Dezember 1970 im Ostseebad Rerik zum Lehrgang
Am anderen Tag begann die Ausbildung zum Rettungsbootsmann und
Feuerschutzmann. Leider weiß ich nicht mehr den Namen des Ausbilders,
der uns mit folgenden Worten begrüßte: "Sie sind einer von
tausenden Ausgesuchten, die unsere Deutsche Demokratische Republik und
unsere Deutsche Seereederei im Ausland vertreten dürfen."
Ich sollte meine Ausbildung nicht beenden, weil ich gebraucht wurde. Ich
war mit einer der Ersten, die den Lehrgang verließen - ohne Prüfung.
Gerhard, Rostock, 13. Januar 2006
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Unsere DSR-Seefahrt - Aus der Heimat zur DSR-Seefahrt: 17.01.2021
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